Beispiele aus meiner Tätigkeit als Präsentationscoach
Ich liebe es, Menschen dabei zu unterstützen, sicher und erfolgreich zu präsentieren. In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen zeigen, wie Präsentationscoaching hilft und habe ich einige Beispiele aus meiner langjährigen Tätigkeit als Präsentationscoach zusammengefasst, Beispiele von Menschen, die ich erfolgreich begleitet und zu mehr Sicherheit und Souveränität beim Präsentieren verholfen habe.
Eine meiner ersten Coachees vor vielen Jahren war eine Universitätsprofessorin. Sie kam mit dem Anliegen zu mir, dass sie von ihren Studentinnen auf der Uni nicht gehört und verstanden wird. Die Dame im besten Alter war eine sehr versierte und erfahrene Ärztin, sie liebte nicht nur ihren Beruf, sondern sie wollte auch mit Begeisterung ihr Wissen weitergeben. Was war das Problem?
Ich bat die Frau Professor auf meine imaginäre Vortragsbühne in meinen Seminarraum und ließ sie eine kurze Eigenpräsentation halten. Schon nach wenigen Augenblicken war mir klar, wo der sprichwörtliche Hund begraben liegt. Trotz ihres Wissens und ihrer Kompetenz fehlte es der Dame an Selbst-Bewusstsein und Überzeugungskraft. Ihre Körpersprache, ihre Haltung, vor allem ihre Kopfstellung sprachen Bände. Ich sah keine selbstbewusste und souveräne Professorin, sondern eine junge Frau, die das Angst hatte, vor anderen Menschen zu sprechen. Ihre Stimme war leise und leicht piepsig. Sie versteckte sich mit ihrem ganzen Körper hinter dem Rednerpult. Egal was sie sagte, es kam bei mir als Zuhörerin nicht an. Später erzählte sie mir, dass sie es während ihrer Studienzeit mit einem Professor zu tun gehabt hatte, der ihr Angst eingeflößte. Und genau diese Angst hat sie ihr Leben lang begleitet. In mehreren Coaching-Einheiten sind wir dem Problem auf den Grund gegangen, ich habe der Professorin verschiedene Methoden gezeigt, wie sie erstens ihre Angst, vor fremden Menschen zu sprechen überwinden kann. Vor allem aber habe ich sie bestärkt, an ihrer Haltung zu arbeiten – an ihrer Körperhaltung und an ihrer Haltung im Kopf. Sobald sie mit dem Gedanken „Ich bin Experte im Thema, ich bin sicher beim Präsentieren und ich kann meine Zuhörer begeistern“ in die Vorlesung gegangen ist, hat sich auch ihre Wirkung auf andere Menschen verändert und automatisch wurde auch ihre Stimme lauter und präsenter. So konnte sie ab dann auch mit Freude an der Uni lehren.
Sehr gerne erinnere ich mich an ein Präsentationscoaching mit einem Manager aus dem internationalen Fußball. Der Mann hatte in der Schweiz gearbeitet und war soeben wieder für eine neue Aufgabe nach Österreich zurückgekehrt. Er kam mit dem Anliegen zu mir, bei einer Pressekonferenz erstens sicherer und souveräner aufzutreten und eine zweitens mediengerechte Botschaft formulieren zu können. Schon bei der ersten Eigenpräsentation erkannte ich, dass der Manager versiert ist im Umgang mit Präsentationen und Reden, aber einerseits sehr selbstkritisch und andererseits sehr ehrgeizig war. Zunächst haben wir gemeinsam eine klare und stimmige Botschaft formuliert. Im nächsten Schritt haben wir die Kurzpräsentation bei der Pressekonferenz geübt und ich habe dem Manager einige Tipps und Tricks aus meiner Trickkiste mitgegeben, damit seine Präsentationen noch erfolgreicher werden, wie zum Beispiel, dass es wichtig sei, den Anfang und das Ende genau zu planen beziehungsweise zu inszenieren. Der Manager hat sich bei mir bedankt mit den Worten: „Ihre Tipps werden mich ein Leben lang begleiten.“
Vor Beginn der Pandemie hat mich ein Wiener Internist kontaktiert. Er sollte einen Vortrag vor 300 Ärzten halten und erzählte mir, dass er seit der Schule Angst vorm Präsentieren habe. Er wolle sich professionell vorbereiten und Feedback zu seiner Präsentation einholen. Er habe bereits an die 100 Folien vorbereitet. Ich antwortete ziemlich unverblümt: „Bitte schmeissen Sie Ihre Folien weg. Wenn Sie mit mir arbeiten möchten, werden wir uns auf 3 Kernbotschaften konzentrieren und dazu einige wenige Folien zur Unterstützung Ihrer Worte zeigen. Alles, was nicht notwenig ist, lassen wir weg.“ In mehreren Coaching-Einheiten haben wir gemeinsam die Ziele des Vortrages, die Quintessenz und die 3 Botschaften herausgearbeitet, dann zu diesen Key-Messages aussagekräftige Power Point-Folien mit wenig Text erstellt und dann geübt. Immer wieder. So lange, bis ich das Gefühl hatte, dass die Präsentation sitzt. So lange, bis der Coachee von sich aus gesagt hat: jetzt fühle ich mich sicher. Zum Finale haben wir dann kur vor dem tatsächlichen Vortag noch einmal virtuell geübt und das Feedback des Arztes war eine Freude. „Danke für Ihre Unterstützung, mein Vortag ist super gelaufen – dank unserer intensiven Vorbereitung konnte ich angstfrei und ohne Nervosität präsentieren.“
Oft kommen Menschen zum Präsentationscoaching zu mir, weil sie einen Feinschliff für eine Präsentation benötigen, so zum Beispiel in bekannter Wiener Architekt. Er hatte eine sehr interessante, mit wenigen, sehr ansprechend gestalteten PowerPoint Folien unterstützte Präsentation vorbereitet, war sich aber nicht sicher, wie er die Übergänge zwischen den einzelnen Themenbereichen gestalten könnte und vor allem, wie er seine Präsentation dann beenden sollte. In zwei Präsentationsoachings haben wir die Wordings für die Präsentation überarbeitet und die Übergänge mit Metaphern verständlich gemacht. In zwei weiteren Coaching Einheiten haben wir dann geübt: einmal persönlich und einmal virtuell, denn aufgrund der Pandemie wurde die Veranstaltung kurzerhand auf hybrid umgestellt und wir haben auch noch das Online-Setting und das virtuelle Präsentieren gemeinsam geübt. Über sein Feedback habe ich mich sehr gefreut: „Es hat mir sehr geholfen, dass wir so viel geübt haben und ich habe mich vor der Kamera viel sicherer gefühlt.“
Vor einiger Zeit hat mich eine Dame kontaktiert, eine Ärztin, die sich auf einen Vortrag vorbereiten wollte, mit den Worten „Bitte helfen Sie mir, ich kann das nicht.“ Im ersten Präsentations-Coaching habe ich mit ihr ein Ziel erarbeitet und gefragt, wer das denn sage, dass sie dass nicht kann. Sehr schnell war die Übeltäterin identifiziert – in der Schule wurde sie gemobbt und als dumm abgestempelt. Mit einer Coaching-Intervention und Übungen, um alte Glaubenssätze durch positive zu ersetzen, gelang es in zwei Coaching-Einheiten, die Angst vor dem Vortrag zu nehmen, eine Struktur in die Präsentation zu bekommen und so viel zu üben, dass die Ärztin einen souveränen und interessanten Vortrag halten konnte, ohne Auftrittsangst und ohne Blackout.